Am Sonntag habe ich dann Magda getroffen. Sie hat eben ihr Infojahr hier in Bangkok begonnen und hatte natürlich erst mal jede Menge Fragen.
Dann ging es zwei Tage in Büro und dann war es auch mal wieder Zeit für URLAUB!!!!
Mittwoch ging es nämlich um 7:30 Uhr früh ab mit dem Flieger nach Kambodscha! Nach nur 45 Minuten Flug, die wegen der Monopolstellung von Bangkok Airways auf dieser Strecke soviel kosteten wie normalerweise ein Hin- und Rückflug, bin ich in Siem Reap gelandet. Jeanette war schon da, hatte es aber auch noch nicht durch die Immigration geschafft, so dass wir uns direkt in die Armen nehmen konnten.
Trotz Chinese New Year und einigen Bedenken des Taxifahrers hat es gleich bei dem ersten angefahrenen Hotel mit einem Zimmer geklappt, so dass wir nach kurzem einchecken gleich mit einem Frühstück in den Tag starten konnten.
Im Gegensatz zu Thailand ist Kambodscha ein echtes Entwicklungsland und das merkt man dem Land auch sofort an. Trotzdem verfügt Siem Reap über eine erstaunlich gute touristische Infrastruktur mit guten Hotels und netten Bars, in denen es lecker Essen für vergleichsweise wenig Geld gibt. Nach einem Frühstück in eben so einer Bar ging es dann mit einem Tuk Tuk Fahrer ab zu der eigentlichen Attraktion der Gegend: Ankor Wat!! Das ist vielen von euch bestimmt aus dem Weltklasse Film „Mortal Kombat“ ein Begriff. Und das ist mal ein beeindruckendes Bauwerk.
Was ich zunächst auch nicht wusste, ist das es aber bei weitem nicht das einzige beeindruckende Bauwerk in der Gegend ist. Die gesamte Gegend war in der Hochzeit der Khmer sozusagen das Zentrum des Königreiches und bietet auf einer Fläche von ca. 8 Quadrat Kilometern bestimmt über fünfzig Tempel. Die einst mächtigen Bauwerke werden zwar von der UNESCO und anderen Organisationen vor dem totalen Zerfall bewahrt. Trotzdem holt sich die Natur Ihren Boden zurück, was zu äußerst beeindruckende Ergebnissen führt. Am besten Ihr seht Euch dazu die Bilder an, die wie immer über den Link rechts angehängt sind.
Wie gesagt es gibt nicht nur einen Tempel, und das Tuk Tuk mietet man auch für den ganzen Tag, so dass man immer vor dem zu besichtigenden Temple abgesetzt wird, der Fahrer warten dann davor, und danach geht es mit Ihm zum nächsten.
Das sollte eigentlich super klappen, trotzdem war unsere nach der Besichtigung von Angkor Wat erst mal weg. Nach dem wir dann erst mal einen Happen gegessen haben war er auch wieder da. Vielleicht haben wir ihn auch einfach unter den hundert anderen Tuk Tuk Fahrern nicht gefunden oder er war mal kurz wo anders. Man wird es wohl nie erfahren ;-)
Als nächstes ging es zu Angkor Thom und dann zu Ta Phrom. Den sollten auch einige von euch kennen, hier wurden nämlich einige Szenen von Tomb Raider gedreht. Der Tempel ist schon sehr Verfallen und wird bereits von mächtigen Urwald Bäumen überwuchert. Mir persönlich hat er eigentlich am besten gefallen.
Das sollte dann aber auch genug sein für den ersten Tag, den wir bei mexikanischem Essen und einem Bier ausklingen lassen habe. Ja…… wir haben Mexikanisch gegessen! Aber wir wohnen ja schließlich in Asien, da darf man auch mal was anders essen ;-)
Am nächsten Tag ging es dann im gleichen Verfahren zu vier weiteren Tempeln. Einer davon ca. 37 km entfernt, so dass man auch ein wenig vom Hinterland sehen konnte. Und hier leben die Leute wirklich noch in Ihren Holzhütten und hohlen Wasser aus von Entwicklungshilfen gebauten Brunnen.
Nach dem vierten Temple hatten wir dann genug und haben uns, zur Verwunderung des Fahrers der mindesten noch mal 5 Tempel auf dem Programm hatte, erst mal zurück ins Hotel fahren lassen. Zwei Stunden später sind wir dann aber trotzdem nochmal los, um den Sonnenuntergang mit ca. 1000 anderen auf einem weiteren Tempel zu erleben. Der Sonnenuntergang war auch nicht anders als sonst wo, aber die ca. 1000 Asiaten die sich zu diesem Ereignis auf den Tempel gezwängt haben waren schon sehenswert.
An Tag drei ging es mit dem Boot nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas. Schon als wir mit dem Kleinbus auf dem Weg zum Boot noch zweimal angehalten haben um noch mehr Touries mitzunehmen, obwohl ich dachte der Bus wäre schon lange voll, habe ich lustiges geahnt. Und meine Ahnung wurde bestätigt. Das Boot war natürlich hoffnungslos überladen. In Anbetracht dessen, dass wir dann über einen See gefahren sind, der bestimmt Bodensee Niveau hatte und bestimmt keine Schwimmwesten dabei hatten, war wieder klar, dass so etwas in Deutschland niemals möglich wäre.
Was natürlich auch klar war ist, dass wir und nach 5 Stunden Bootsfahrt in der prallen Sonne beide trotzt Sonnenmilch ordentlich verbrannt haben. Einen leichten Sonnenstich hatten wir wohl auch, weil am Nachmittag bis auf Kopfweh nicht mehr viel ging.
Kambodscha hat eine sehr dramatisch Geschichte die erschreckender Weise noch nicht besonders lange her ist, und so haben wir uns in Vorbereitung auf den nächsten Tag erstmal eine Kopie des Films Killing Field besorgt und den dann im Hotel geguckt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Kambodschas
Am Samstag ging es dann mit dem Tuk Tuk den besagten Killing Fields. Das leicht bewaldete Gelände auf dem sich bei der allgegenwärtigen Hitze die Schmetterlinge tummeln hat eine erstaunlich friedliche Atmosphäre und steht damit im krassen Kontrast dazu, dass hier ca. 17.000 Menschen auf brutalste Art und Weise exekutiert wurden. Danach haben wir noch das Museum im ehemaligen Gefängnis Tuol Sleng besichtigt, in dem Gefangene systematisch zu Tode gefoltert wurden. Von vermutlich 10.499 Gefangenen haben vermutlich nicht mehr als 7 überlebt.
In der knapp vierjährigen Diktatur der Roten Khmer starben durch Krankheiten, Hunger und politische Massenmorde schätzungsweise 2-3 Millionen Kambodschaner und das ganze spielte sich 1975 bis 1979 ab! Besonders bedrückend dabei ist, dass viele Kinder für die Ziele des Regimes missbraucht wurden. So betrug das Durchschnittsalter der Armee der Roten Khmer 13 Jahre!!!
Unser Vormittag war damit höchst interessant, das ganze verleiht einem allerdings ein beklemmendes Gefühl ähnlich einem KZ Besuch in Deutschland.
Nachmittags haben wir dann noch die leichter verdaubare Kost wie einen weiteren Tempel und den Königspalast gemacht.
Am Sonntage haben wir erst mal lange ausgeschlafen, und dann die Zeit bis zum Flug chillig in einer Bar verbracht.
Kurz vor Abflug haben mir dann die netten Kambodschaner dann noch ca. 80 Eur gezwickt! Und zwar aus dem Rucksack der im Hotel im „VIP Sicherheitsraum“ eingesperrt war. Sehr ärgerlich aber zum Glück kein Weltuntergang.
Dann hieß es leider Abschied nehmen und für mich ging es zurück nach Bangkok.
Hier heißt es jetzt erst mal viel Buckel, aber am Wochenende darf ich ja schon mein Bruderhertz und seine Freundin hier begrüßen.
Also dann bis die Tage!!